Der Platz bei den Eiderkaten nahe Reesdorf bei Bordesholm liegt auf einer Fläche der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und ist die erste von fünf geplanten Flächen, auf denen Wanderer und Radfahrer inmitten freier Natur übernachten können.
„Einen besseren Job kann man als Minister gar nicht erledigen“, sagte Habeck über die Aufgabe, die vor ihm lag: eine 17 Kilometer lange Route durch die idyllischen Niederungen des Eidertals und am Ende eine Nacht alleine im Zelt. „Ich kann die Natur Schleswig-Holsteins als erlebbaren Raum durchwandern, da fühle ich mich frei.“ Vorbereitet sei nichts, er wolle die Strecke erleben – „so ehrlich wie eine Wanderung nur sein kann“. Bepackt mit vollständiger Campingausrüstung legte Habeck sofort ordentliches Tempo vor, gestand aber ein: „Die Verpflegung ist leider ein wenig auf der Strecke geblieben. Heute Abend gibt es Käsebrot.“
Für Habeck ist das Pilotprojekt eine Herzensangelegenheit: „Naturschutz wird von den Menschen häufig als Eingrenzung, als ordnungspolitische Maßnahme wahrgenommen.“ Das solle durch das „Wilde Schleswig-Holstein“ geändert werden. „Wir wollen, dass die Menschen ihre Freiheit ernst nehmen und die Plätze in der freien Natur nutzen. Je mehr Wildheit man in Schleswig-Holstein erleben kann, umso besser.“ Auch wenn viele Widerstände erst überwunden werden mussten, glaubt er an einen Erfolg. „In Dänemark werden ähnliche Flächen vom Staat mitgetragen, und es funktioniert.“
Veronika Breuer von der Stiftung Naturschutz hofft, dass sich langfristig auch Privatpersonen und andere Institutionen anschließen: „Unser Ziel ist es, eine Plattform aufzubauen, auf der Naturliebhaber verschiedene Plätze zum Übernachten finden können.