Presse und Medien

 

Nachstehend, in chronologischer Reihenfolge, einige ausgewählte Presseartikel, die im Zusammenhang mit der Gemeinde Reesdorf veröffentlicht wurden: 

Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 04.12.2023: Interview mit Bernd Jamrath

„Einige sind mir in den Rücken gefallen“

Bernd Jamrath aus Reesdorf zum Ehrenbürgermeister ernannt – Einmal hätte er fast hingeschmissen

Reesdorf. In puncto kommunalpolitische Kontinuität dürfte Reesdorf weit oben stehen: Bernd Jamrath agierte 29 Jahre als Bürgermeister und wurde nach einstimmigem Beschluss der Gemeindevertretung zum Ehrenbürgermeister ernannt.

 

Damit toppt der 72-jährige Reesdorfer Jamrath seinen Ehrenbürgermeister-Vorgänger um ein Jahr – Ernst Blöcker agierte zuvor 28 Jahre als Gemeindechef. Jamraths Nachfolgerin Laura Dreier überreichte die Ernennungsurkunde, von Dorfpolitikern und rund 20 Gästen gab es viel Beifall, lobende Worte und Schulterklopfen.

 

Die Bürgermeisterin würdigte den selbstständigen Maurermeister Jamrath für seine Verdienste um Reesdorf. „Bernd Jamrath hat die dörfliche Entwicklung maßgeblich geprägt und sich mit Leidenschaft und Kompetenz für das Dorf eingesetzt“, erklärte Dreier.

 

Im Interview mit den Kieler Nachrichten blickt Bernd Jamrath aus Reesdorf auf die Höhepunkte seiner 37-jährigen Zeit als Kommunalpolitiker zurück, spricht von positiven Veränderungen wie von enttäuschenden Momenten, beleuchtet die besondere Rolle seiner Ehefrau Gabi und erzählt, wie er als Zugezogener die Dorfpolitik aufmischte.

 

Herr Jamrath, Sie sind gebürtiger Kieler, ziehen mit ihren Eltern als Elfjähriger nach Bordesholm. Mit 21 Jahren verlassen Sie Ihr Elternhaus, Sie lockt eine Wohn- und Hausgemeinschaft in Reesdorf – damals von einigen als Dorfkommune tituliert. Wie können wir uns den Ehrenbürgermeister vor 50 Jahren vorstellen?

 

Bernd Jamrath: Mich hat gereizt, dass damals so viele junge Leute nach Reesdorf zogen. Da wurde auch ordentlich gefeiert, und wir mittendrin – ich mit Minipli-Frisur, das war damals modern, und Vollbart, als fahrbaren Untersatz hatte ich einen VW-Bus mit riesigem Anti-AKW-Aufkleber drauf. Uns gefiel es gut in dem Dorf, einige Jahre später haben wir ein eigenes Haus gebaut.

 

Wie verlief dann der Weg vom Partygänger zum Gemeinderat?

 

Auslöser für unser Engagement war die Arbeit des bisherigen Gemeinderats. Viele Entscheidungen wurden früher von der KWG vorher bei Treffen im Kuhstall besprochen, auf den Gemeinderatssitzungen wurde überhaupt nicht mehr diskutiert, es wurden nur noch die Arme gehoben. Wir jungen Leute im Dorf fanden das nicht gut und wollten auch mitbestimmen, so gründeten wir die Arbeitsgemeinschaft Reesdorfer Bürger (ARB) und traten damit bei der Kommunalwahl 1986 an.

 

Bei der Wahl hat die ARB zwei der sieben Sitze bekommen und stellte mit Ihnen gleich den zweiten stellvertretenden Bürgermeister.

 

Genau, ich bin da einfach so reingegangen. Und 1990 hatten wir bereits drei Sitze, und ich wurde erster stellvertretender Bürgermeister. Vier Jahre später hatten wir ganz knapp die Mehrheit, und mein Vorgänger Ernst Blöcker sagte zu mir: So, jetzt bist du dran. Irgendwie ging das ganz automatisch, außerdem hat sich kein anderer für den Posten des Bürgermeisters gemeldet.

 

Was sagte die Familie zu Ihrem Engagement? Immerhin gab es einen eigenen Maurerbetrieb mit sicherlich mehr als 40 Stunden Arbeit die Woche, und zu Hause wollten anfangs zwei, dann drei Kinder versorgt werden.

 

Ich hatte das vorher mit meiner Frau Gabi besprochen, aber sie wollte wie ich ja auch, dass sich im Dorf was bewegt und wir mitbestimmen, wohin die Reise geht. Bei jeder der sechs Wiederwahlen habe ich sie gefragt, ob sie mitzieht. Immer hat sie mich unterstützt und wertvolle Tipps gegeben, gerade in der ersten Zeit.

 

Was waren Ihre Highlights in den Jahren als Reesdorfer Bürgermeister?

 

Ganz klar das Dreifach-Jubiläum im Jahr 2003 mit 725 Jahre Gemeinde, 60 Jahre Feuerwehr und besonders 200 Jahre Eiderbrücke mit dem ersten Brückenfest, Live-Musik und der Aktion „Die Eider brennt“. Wir haben drei Tage lang gefeiert, das werden wir nie vergessen. Wichtig und gut war der Radwegbau nach Flintbek und dass wir über die Jahre das Dorfgemeinschaftshaus erneuert und saniert hatten. Ein besonderer Höhepunkt für mich war Gut Schierensee, als der Brillenfabrikant Fielmann alle über 1000 Bürgermeister des Landes dorthin einlud – mit Essen, Trinken und einem gigantischen Feuerwerk.

 

Gab es auch Momente, in denen Sie als Bürgermeister hinschmeißen wollten?

 

Ja klar, es gab im Dorf eine lange Diskussion um die Motocross-Bahn im ehemaligen Kieswerk, da sind mir einige aus dem Dorf in den Rücken gefallen. Aber dann hat sich alles zum Guten gewendet, keiner meckert mehr über Lärm, das läuft richtig gut jetzt.

 

Was waren für Reesdorf die größten Veränderungen in der Kommunalpolitik?

 

Die größte Umwälzung war die Ämterfusion in 2007 und damit das Aus für das Amt Bordesholm-Land. Erst fand ich es sehr schade, wir Dörfer waren eine Gemeinschaft, mit Bordesholm gab es nicht das herzlichste Verhältnis. Aber wir haben uns zusammengerauft, heute denke ich, das war eine absolut richtige Entscheidung.

 

Interview: Sven Tietgen

Für Bernd Jamrath gehörte der Um- und Ausbau des Dorfgemeinschaftshauses mit Feuerwehr in Reesdorf zu den Highlights seines Engagements.Foto: Sven Tietgen

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 04.12.2023  

(A. Evers/ 05.12.2023)

Kieler Nachrichten / Holsteiner Zeitung Presseartikel vom 12. März 2021: 

Freitag, 12. März 2021, Kieler Nachrichten / Lokales Holstein

 

Galloways lösen die Heckrinder ab

 

Weidelandschaft Eidertal setzt zukünftig auf schottische Hochland-Tiere

 

Von Sven Tietgen

 

Reesdorf. Ab sofort sorgen Galloways für die extensive Beweidung der Eidertalwiesen bei Reesdorf – und ihnen dürften schnell die Herzen der Spaziergänger zufliegen. Nach dem Abzug der Konik-Pferde im vergangenen Herbst ist das die nächste große Veränderung im Landschaftsschutzgebiet „Landschaft der oberen Eider“.

 

Die sechs Landwirte um Torsten Schlotfeldt, die seit über 20 Jahren die Weidelandschaft Eidertal zwischen Bordesholm und Flintbek extensiv bewirtschaften, haben sich für sogenannte Jährlinge entschieden. Es sind einjährige Galloway-Jungtiere, die mit ihrem dicken Fell sehr knuffig wirken – und ihr neues Terrain sofort in Beschlag genommen haben.

 

Die schottischen Hochlandrinder werden als vierbeinige Landschaftspfleger eingesetzt. Sie lösen die Heckrinder ab, die zuvor viele Jahre im Eidertal unterwegs waren. Angeschoben wurde der Wechsel durch eine Entscheidung des Kreisveterinäramtes in Rendsburg.

 

Bislang wurden die wild lebenden Heckrinder nach mehreren Jahren Weideleben von zertifizierten Schützen auf der Weide geschossen und zum Schlachten abtransportiert. Die Kreisveterinäre wollen dies aber nur noch in absoluten Ausnahmefällen zulassen, berichtet Torsten Schlotfeldt. Damit müssten der Bordesholmer Landwirt und seine Mitstreiter die Tiere einfangen und zum Fleischereibetrieb bringen. Die Wildheit der Robustrinder, die durch Rückzüchtungen Eigenschaften der ausgestorbenen Auerochsen erhielten, stellt aber ein Problem für die Bauern dar.

 

„Das Einfangen und der Transport sind der totale Stress für die Tiere, die dabei freigesetzten Hormone verschlechtern die Fleischqualität erheblich“, erläutert Schlotfeldt. Bis auf drei Exemplare wurden jetzt alle Heckrinder aus der Fläche genommen und durch Galloways ersetzt. Die neuen Eidertalbewohner haben auch das Okay der Stiftung Naturschutz, die wie der Wasser- und Bodenverband Obere Eider Eigentümer der 260 Hektar großen Weideflächen sind.

 

Die Entscheidung des Kreisveterinäramtes zum Weideschuss ist eigentlich von Vorteil für die Landwirte. „Die Galloways sind längst nicht so garstig wie die Heckrinder, sie sind viel entspannter, auch beim Einfangen für die jährlichen Blutuntersuchungen und beim Transport“, erklärt Schlotfeldt. Zudem sind die Hochlandrinder effektiver als Landschaftspfleger, das bestätigt auch die Stiftung Naturschutz. „Die Galloways sind nicht so wählerisch, anders als die Heckrinder verschmähen sie nicht die Binsen und Seggen“, sagt Veronika Breuer, verantwortlich bei der Stiftung für das Flächenmanagement.

 

Bis zu 60 Galloways wollen die in der Weideland GbR organisierten Landwirte aus Bordesholm, Brügge, Reesdorf, Sören und Techelsdorf anschaffen. Das ganze Jahr werden sie im Eidertal umherziehen – und dürften dabei auch die vielen Spaziergänger auf den Wanderwegen erfreuen. „Die Galloways sind viel gutmütiger als die Heckrinder und kommen sicherlich auch mal neugierig näher“, so Schlotfeldt.

 

(aus den Kieler Nachrichten / Holsteiner Zeitung vom 12. März 2021)

 

Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung - Presseartikel vom 14. Juli 2020: 

Dienstag, 14. Juli 2020 Lokales Holstein

 

Neue Halle für Reesdorfer Feuerwehr

 

Sicherheitsstandards erfordern Anbau ans Gemeinschaftshaus, das zugleich modernisiert werden soll

 

Von Frank Scheer

 

Reesdorf. Im März hat die Gemeindevertretung in Reesdorf für einen Anbau ans Gemeinschaftshaus in der Dorfmitte votiert. Nach den Sommerferien soll die Ausschreibung für das 200 000 Euro teure Vorhaben erfolgen – zudem soll das jahrzehntealte Mobiliar in der ehemaligen Schule in der Dorfmitte moderner werden.

 

Anlass für die Investition, die Reesdorf über einen Kredit finanzieren will, ist eine Forderung der Feuerwehrunfallkasse. Wie in anderen Landgemeinden auch ist die Garage für das Einsatzfahrzeug zu klein, um den strengen Anforderungen des Versicherers nachkommen zu können. „Wenn wir nichts machen, sind wir irgendwann nicht mehr versichert“, so Bürgermeister Bernd Jamrath. Beispielsweise muss in der Gemeinde Loop auch das Feuerwehrhaus neu gebaut werden – dort in Kombination mit einem Infozentrum Moor.

 

Ein Aus der 25 Mann starken Feuerwehr komme für ihn nicht infrage. „Dadurch würde man das Leben im Dorf, wie in vielen anderen Orten auch, abwürgen.“ Also sei die Investition notwendig. Durch die Corona-Krise seien die Planungen seit März nicht verzögert worden. Eine Investition in der Dimension brauche eben Zeit. In der Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag, 21. Juli, will er ab 19.30 Uhr über den Planungsstand informieren. Das Planungsbüro Ladwig hat detaillierte Pläne ausgearbeitet. Eine 80 Quadratmeter große Halle, die links neben der Garage geplant ist, soll das Problem lösen.

 

„Das ist ein Industriebau, der gedämmt wird“, so Jamrath. Der notwendige Landkauf für den Bau der Halle ist nach Angaben des Bürgermeisters erfolgt. In der bisherigen Garage werden Umkleideräume – getrennt nach Geschlecht – und ein Abstellraum für Geräte und Material geschaffen. Der Zugang zum Gemeinschaftshaus soll im Bereich der Küche durch einen Durchbruch entstehen.

 

Die neue Zufahrt erfolgt über das Areal des Ehrenmals. Die drei Gedenksteine, die an die in den Weltkriegen gefallenen Soldaten erinnern, werden einen Platz auf dem Rasen am Gemeinschaftshaus bekommen. Eine Landschaftsarchitektin habe sich Gedanken über die Positionierung gemacht, berichtete Jamrath weiter. Der Horst für die Störche soll bleiben, der Mast mit der Sirene muss verlegt werden. Im Zuge der Erweiterung soll auch die Renovierung des Gemeindehauses angepackt werden.

 

Die war vor vier Jahren verschoben worden, weil die Wohnung im ersten Stock für die Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie ausgebaut wurde. Neues Mobiliar und frische Farbe an den Wänden schweben Jamrath vor. „Zum Teil handelt es sich bei den Tischen noch um Relikte aus der Schulzeit.“ Der Bauantrag für die Investition ist beim Kreis gestellt. In den nächsten Wochen steht als letzte Vorarbeit noch die Baugrunduntersuchung an. Nach den Sommerferien hofft Jamrath auf eine erfolgreiche Ausschreibung – vor allem dadurch, dass Firmen angesichts der Mehrwertsteuersenkung auch für Reesdorf Kapazitäten freihaben.

 

(aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 14.07.2020)

 

 

Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung - Presseartikel vom 18. März 2020:

 

Ehrenmal weicht neuer Feuerwehrhalle

 

Reesdorf. Für die Umsetzung von Vorgaben der Feuerwehr-Unfallkasse greift die Gemeinde Reesdorf tief in die Tasche. 200 000 Euro kostet die neue Feuerwehrhalle, die an das Dorfgemeinschaftshaus angebaut werden soll. Zuschüsse für das Projekt gibt es nicht.

 

„Es gibt keine Mittel mehr über die Feuerschutzsteuer, wir werden den Anbau über Kredite finanzieren“, kündigte der Bürgermeister Bernd Jamrath nach der Gemeindevertretersitzung an. Die Entscheidung für das Bauprojekt fiel einstimmig, die Reesdorfer sehen auch vor dem Hintergrund der auf 25 Aktive gestiegenen Zahl von Feuerwehrleuten Handlungsbedarf. Aktuell steht nur eine Garage für das vor 15 Jahren angeschaffte Feuerwehrauto und die Einsatzkleidung zur Verfügung.

 

Vertreter der Feuerwehr-Unfallkasse hatten bei einem Besuch fehlende Umkleide- und Sanitärräume moniert. Eine neue Fahrzeughalle in Form eines Anbaus an das Dorfgemeinschaftshaus soll die Lösung bringen. Das vom Bordesholmer Architekten Ralf Dieter Ladwig geplante Bauwerk umfasst knapp 100 Quadratmeter Fläche und ist 4,40 hoch. Dort können neben dem Einsatzfahrzeug in einem Abstellraum auch Utensilien für Dorfveranstaltungen gelagert werden. In der Feuerwehrgarage und im angrenzenden Dorfgemeinschaftshaus sind nach Geschlechtern getrennte Umkleideräume sowie Duschen und Toiletten vorgesehen.

 

Zunächst hatten die Gemeindevertreter überlegt, nur einen kleinen Anbau für Umkleide- und Sanitärräume zu errichten. „Die Garage ist aber auf Dauer zu klein, unser Feuerwehrauto passt gerade so hinein, die Dachantenne muss jedes Mal heruntergebogen werden“, erzählte Jamrath. Ein Nachfolgefahrzeug wird wegen des dann nötigen Wassertanks auf jeden Fall größer sein. Zusätzlich muss der Sirenenmast versetzt werden. Betroffen ist außerdem das Ehrenmal für die in den Weltkriegen gefallenen Soldaten aus dem Dorf. Die Gedenkstätte soll wenige Meter weiter nördlich neu errichtet werden. ti

 

Bernd Jamrath zeigt die kleine Feuerwehrgarage, die nicht mehr den Anforderungen der Feuerwehr-Unfallkasse entspricht.

(Aus den Kieler Nachrichten/kn-online vom 18. März 2020)

Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung - Presseartikel vom 23. Oktober 2019:  

 

Hans Jacobs erhält Auszeichnung des Bundes

 

Reesdorf. Hans Jacobs aus Reesdorf ist am Dienstag in Kiel von Ministerpräsident Daniel Günther mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der Geehrte war langjähriger Landes- und Bundesvorsitzender des Bunds deutscher Forstleute. Als Mitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist er auch nach seinem Ausscheiden als ehrenamtlicher Arbeitskreisleiter „Landespflege“ aktiv. Er setzt sich besonders für die Flächensuche für Neuwaldanpflanzungen in Schleswig-Holstein ein, heißt es in der Laudatio. Als Leiter des Arbeitskreises hat er an der Erarbeitung der „Waldresolution“ mitgewirkt. Sie wurde 1996 als „Waldinitiative“ vom Landtag in Kiel verabschiedet. Jacobs hat viele Fachtagungen organisiert und den „Tag des Waldes“ sowie die „Herbstwaldtagungen“ mitgestaltet. In seiner Heimatgemeinde Reesdorf unterstützt er darüber hinaus zahlreiche Veranstaltungen. fs 

 

Hans Jacobs war langjähriger Landes- und Bundesvorsitzender des Bunds deutscher Forstleute. Von Ministerpräsident Daniel Günther erhält er die Verdienstmedaille. Foto: Frank Peter

KN-online: Presseartikel vom 21. Juni 2019:

 

Schulte und Kröger gewinnen Grimme-Preis
 

Reesdorf/Kiel.

Mit ihrem Youtube-Kanal „Ultralativ“ haben Paul Schulte aus Reesdorf und der Kieler Fynn Kröger den Grimme Online Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ gewonnen. Die beiden 23-jährigen Studenten erhielten in Köln die undotierte Auszeichnung, die als wichtigster deutscher Preis für Online-Publizistik gilt. Schulte und Kröger erklären in ihren Videos komplexe Sachverhalte in kurzer Form, die aktuellen und relevanten Themen aus dem Internet werden zudem professionell und visuell ansprechend aufbereitet, heißt es in der Begründung der Jury des Grimme-Instituts. Die Juroren sprachen weiter von einem leicht konsumierbaren und unterhaltsamen Angebot, dem es aber nicht an inhaltlicher Tiefe mangelt.

 

Seit Januar 2016 steht das Duo für ein eigenständiges Format, in dem es sich auch nicht davor scheut, sogenannte Influencer und Youtube-Größen sowie ihren Einfluss und ihr Handeln zu kritisieren. Aus 1200 Vorschlägen wurden „Ultralativ“ und 27 weitere Angebote ausgesucht, acht davon wurden prämiert, dazu gab es einen Publikumspreis. Erstmals wurde der Grimme Online Award 2001 verliehen. ti

 

Geehrt in der Kategorie „Wissen und Bildung“: Fynn Kröger (li) und Paul Schulte. © ti

Aus den Kieler Nachrichten/kn-online vom 21.06.2019

(ae/24.06.2019)

KN-online / Presseartikel vom 04. Juni 2019:

 

Gartencafé Reesdorf: "Mobile Kirche" kommt zum 25. Geburtstag

 

Das Gartencafé im Böhnhusener Weg in Reesdorf feierte im vergangenen Monat sein 25-jähriges Bestehen – und am Pfingstmontag, 10. Juni, ist deshalb die St. Johanniskirche ab 10.40 Uhr mit der „mobilen Kirche“ zu Gast. Der Renner seit 15 Jahren: die Mohn-Marzipan-Kirsch-Torte.

 

Von Frank Scheer
 
Reesdorf

Seit 15 Jahren geht ohne die selbst gemachte Mohn-Marzipan-Kirschtorte im Reesdorfer Gartencafé nichts. „Die muss immer im Angebot sein“, erzählt die Inhaberin Inge Söhrmann-Gruitrooy. Ihre Tochter Yenna macht deutlich: „Die hat viele Liebhaber, die werden sonst mürrisch." Eine Freundin habe ihr mal den Tipp mit den Kirschen gegeben. Mohnsahne und etwas Rumaroma seien weitere I-Tüpfelchen.

 

Betreiberin lebt seit 41 Jahren in Reesdorf

Inge Söhrmann-Gruitrooy, die in Groß Buchwald geboren ist, lebt mittlerweile seit 41 Jahren in Reesdorf. Zunächst in der Dorfstraße, ab 1990 in der 1856 erbauten Kate ihres Großvaters. 1994 kam der gelernten Hauswirtschaftlerin die Gartencafé-Idee – lange bevor diese Welle ab 1999 über den ländlichen Bereich in Schleswig-Holstein schwappte. „Ich komme aus dem Hotelfach, mag gerne Gäste bewirten. Garten und alte Diele boten sich dafür quasi an“, erinnert sie sich. Das daraus mal 25 Jahren werden würden, hätte sie nicht gedacht.

 

Trend zu Wildgärten kam Café entgegen

Aber die Gäste fühlen sich eben in dem Kleinod wohl. Das liegt auch an dem Herzblut, dass die Betreiberin in diese Aufgabe steckt. Mit ihren 60 Plätzen in ihrem Garten will die 69-Jährige, die bei ihrem Gartencafé nicht auf den Gewinn gucken muss und es aus Hobby und Spaß betreibt, ein naturverbundenes Erlebnis bieten. „Der Rasen wird nicht jede Woche gemäht, mal ist auch Giersch zu sehen. Der Trend zu Wildgärten war aber für uns“, sagt sie schmunzelnd. Genauso wichtig sei aber auch der Eidertalwanderweg gewesen, der für die ganze Region in wirtschaftlicher Hinsicht ein Gewinn sei und auch viele Besucher in ihr Café bringt.

 

Sohn Jormar muss die Torten testen

Ihre Torten schmecken. Vier bis fünf hat sie sonnabends und sonntags sowie an Feiertagen im Angebot.  Sie selbst mag eigentlich gar keine Torten, lieber ein kräftiges Käsebrot. Ihr Angebot wählt sie saisonal aus. „Waldmeister, Holunder, bald Johannis- und Stachelbeeren. Die Eier kommen aus dem eigenen Garten oder aus der Umgebung“, verrät sie. Probiert werden die Torten übrigens von Sohn Jormar. „Er ist mein schärfster Kritiker.“

 

Beim Stromausfall kochte das Dorf Kaffee

Das Dorf Reesdorf und ihre Einwohner lebten eine gute Gemeinschaft. Gerne erinnert sich Inge Söhrmann-Gruitrooy an einen Stromausfall vor rund 15 Jahren an einem Wochenendtag. „Durch Wasser auf eine Kaffeemaschine gab es einen Kurzschluss. Wir hatten viele Gäste und konnten keinen Kaffee kochen – viele Einwohner kochten und brachten das koffeinhaltige Getränk in Thermoskannen vorbei.“ Von dieser guten Gemeinschaft berichtete zuletzt auch Bürgermeister Bernd Jamrath.

 

Eheschließungen sind in der Diele zugelassen

35 Mal ist in einem Raum in der Alten Diele auch eine Ehe besiegelt worden – der Raum ist als Trauzimmer zugelassen. Das die „mobile Kirche“ bei ihr Station macht, ist für sie schon etwas Besonderes. Mindestens einmal pro Jahr versucht die St. Johanniskirche in einem der sechs Kirchspieldörfer den Gottesdirnet  abzuhalten. Vor 20 Jahren hat Pastor Henry Koop das eingeführt. Die Wetterprognosen sind bislang zwar durchwachsen. In der Diele ist es aber auch urgemütlich und der Kuchen wird definitiv lecker sein.

Yenna, Inge und Jormar Gruitrooy in der 1856 erbauten Reetdachkate im Böhnhusener Weg in Reesdorf. Quelle: Frank Scheer

Aus den Kieler Nachrichten/Kn-online vom 04. Juni 2019 /  ( ae/04.06.2019)

KN-online/ Presse-Artikel  vom 01. März 2019:

Reesdorf

 

Nest gebaut - Storch soll heimisch werden

 

Mit einer ausgetüftelten Nestkonstruktion will eine Gruppe Dorfbewohner den Storch in Reesdorf heimisch machen. Am Sonnabend, 2. März um 14 Uhr wird mit Kranwagenhilfe ein 14 Meter hoher Mast mit dem Nest an der Spitze am Dorfgemeinschaftshaus aufgerichtet.

 

Von Sven Tietgen
 
Reesdorf

Eine sechsköpfige Gruppe um Hartmut Kendziorra steuerte für das Projekt viel Energie und Arbeit bei. Die Reesdorfer Landwirte Tobias Sellmer und Kai Reese bauten ein Fundament und stellten Material zur Verfügung. Unter anderem lieferten sie einen ehemaligen Mittelspannungsmast, der früher aus einem Stück Baumstamm gefertigt wurde. Sabine Schulte hatte bereits vor zwei Jahren die Idee zum Bau eines Storchennests, nachdem sie mehrfach Störche in Reesdorf gesichtet hatte. Einen weiteren „Kick“ zum Bau lieferte Bernd Jamrath: Der Bürgermeister beobachtete im Eidertal im vergangenen Herbst rund ein Dutzend Störche – einige von ihnen landeten auch auf Hausdächern im nahe gelegenen Dorf.

 

Nest aus Haselnuss und Weidenruten

Hartmut Kendziorra schuf die Nestkonstruktion, der gelernte Hochfrequenztechniker verwendete dafür 14 Millimeter dicken Baustahl und baute einen Ring aus Bandstahl mit 1,30 Metern Durchmesser. Sabine Schulte griff zu Haselnuss und Weidenruten und flochte daraus das Nest. Das Birkenreisig am Nestrand wird zusätzlich weiß angemalt, um den Stelzvögeln ein bereits benutztes Nest vorzugaukeln. Baumfäller Stefan Rahm wird mit seinem Kranwagen den Mast am Sonnabend aufrichten. Die Akteure hoffen, dass ein Pärchen die Nisthilfe am Dorfgemeinschaftshaus mit Blick auf das Eidertal annimmt. Geplant ist in dem Fall der Einsatz einer Webcam, die mit der Homepage des Dorfes (www.reesdorf.eu) gekoppelt wird.

 

Sabine Schulte, Bernd Jamrath, Hartmut Kendziorra, Stefan Rahn, Tobias Sellmer und Kai Reese (von links) steuerten für das Storchennestprojekt Ideen, Material und Muskelkraft bei. Quelle: Sven Tietgen

KN-Online / Artikel vom 11. Februar 2019:

Reesdorf

Ehrenwehrführer ernannt -

Gefühlt wie ein Staatsoberhaupt

 

Überraschung geglückt hieß es für Dirk Hinz-Reese. Am Freitagabend war der Wehrführer nach 25 Jahren aus seinem Amt verabschiedet und dann zum Ehrenwehrführer ernannt worden. Am Sonnabend Mittag standen 140 Kameraden aus allen Feuerwehren des Amtes für den 59-Jährigen in Reesdorf Spalier.                                                   

 

Von Beate König

 
Reesdorf

Punkt 12 Uhr begann die Aktion. Als wie jeden Sonnabend die Sirene ging, postierten sich auf der Straße vor Hinz-Reeses Hof in langer Reihe Feuerwehrkameraden an beiden Seiten der Straße. Die Durchgangsstraße wurde gesperrt.

 

Dirk Hinz-Reese, der mit seinem Nachfolger Jens Breidenbacher (54), Amtswehrführer Karsten Lütt und Vertretern von der Kommune und des Amtes im Gartencafé das Ende seines 25 Jahre währenden Ehrenamtes als Feuerwehrchef mit einem Brunch gefeiert hatte, wurde zum Aufbruch gedrängt. „Ich hab mich gewundert, warum es plötzlich so eilig war,“ erzählte der Ehrenwehrführer hinterher. Mit Kameraden in blau-gelber Einsatzkleidung, die für ihn stramm standen, hatte er nicht gerechnet.

 

Dirk Hinz-Reese gefiel, was er sah

Wie ein Staatsoberhaupt schritt er die Linie ab. Auf dem Hofplatz überreichte Lütt Dirk Hinz-Reese ein echtes Feuerwehrhorn als Andenken. Der Geehrte nahm das Instrument mit zur Tour im Drehleiter-Korb. Die Wehr aus Bordesholm spendierte ihm einen Rundblick auf seinen Hof aus der Vogelperspektive. Hinz-Reese gefiel wohl, was er sah. Von oben war jedenfalls kräftiges Tuten zu hören.

 

Die Freiwillige FeuerwehrReesdorf hatte vier Wochen vor der Jahreshauptversammlung mit der Planung begonnen. „Seit wir gemeinsame Übungen mit den Wehren im Amt machen, ist der Zusammenhalt noch besser geworden“, erklärte Katrin Borchardt, frisch gewählte Gruppenführerin. Jens Breidenbach wurde bei der Jahresversammlung einstimmig zum neuen Wehrführer gewählt, Hans Jakobs für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt.

Überraschung: 120 Feuerwehrleute aus dem Amt standen für Ehrenwehrführer Dirk Hinz-Reese (59) Spalier.. Quelle: Beate König

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 05. Dezember 2018:

Tempomessung für die Dorfstraße
 
Kreis lehnt 30er-Zone für die Ortsdurchfahrt ab – Reesdorf schafft Gerät für 2000 Euro an
von sven tietgen
 
Mit einem Tempomessgerät will die Gemeinde die Dorfstraße sicherer machen. ©

 

Reesdorf. Mit der Anschaffung eines Tempomessgeräts will die Gemeinde Reesdorf vor allem den Kindern zu mehr Sicherheit verhelfen. Brennpunkt des Dorfes ist der Bereich Dorfstraße/Achterhof, dort wird nach den Beobachtungen der Reesdorfer oft viel zu schnell gefahren. „So geht es jetzt nicht weiter, die Leute kacheln mit viel zu viel Tempo durch unser Dorf. Und wir wollen, dass die Kinder sicher über die Dorfstraße gehen können“, betonte Bürgermeister Bernd Jamrath nach dem Kaufbeschluss in der Gemeindevertretersitzung.

Rund 2000 Euro kostet das Gerät. Hintergrund für den Kauf ist vor allem die ablehnende Haltung der zuständigen Behörden des Kreises Rendsburg-Eckernförde gegenüber Anträgen der Reesdorfer. So gab es aus Rendsburg ein „Nein“ zur Ausweitung der Tempo-30-Zone bis an den südlichen Ortseingang.Die Dorfstraße firmiert zugleich als Kreisstraße 15. Die Geschwindigkeitsbeschränkung endet kurz vor der Einmündung in den Achterhof – an der Stichstraße bauten in den vergangenen Jahren eine Reihe von Familien neue Häuser. Die Kreisbehörden begründeten ihre Ablehnung damit, dass es auf Kreisstraßen keine Tempo-30-Zonen gibt.

„Unsere 30er-Zone war eine Ausnahme wegen der Schulkinder, die an der Dorfstraße zum Buswartehäuschen gehen. Eine weitere Ausnahme gibt es wohl nicht“, erklärte Jamrath. Vor einigen Jahren wurde auch schon ein Zebrastreifen abgelehnt. Die Gemeinde hofft, dass die Anzeigen des Tempomessgeräts die Autofahrer zum Langsamfahren bewegen. Mit dazu beitragen sollen zudem Reflektoren, die an den Baumtoren am Dorfeingang angebracht werden.

Zum Amtsfeuerwehrtag 2018 in Reesdorf - Kieler Nachrichten vom 17. Mai 2018: 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17. Mai 2018 (Text/Foto: Frank Scheer)

Kieler Nachrichten vom 08. Februar 2018:

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2018 (Text/Foto: Sven Tietgen)

Kieler Nachrichten vom 04. Juni 2016: 

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 04.06.2016

Kieler Nachrichten vom 23. Januar 2016:

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 23.01.2016

Kieler Nachrichten vom 23. Oktober 2015:

Zwei Zimmer im Obergeschoss sollen Unterkunft für Flüchtlinge werden - Umbau Erdgeschoss verschieben

Aus den Kieler Nachrichten / Holsteiner Zeitung vom 23.10.2015

Reesdorf in der "Rheinischen Post" : Gleichgesinnte im hohen Norden

Die Stadt Rees am Niederrhein liegt unmittelbar an der nieder- ländischen Grenze zwischen Emmerich und Wesel (Landkreis Kleve). Das Stadtgebiet umfasst 8 Ortschaften mit insgesamt ca. 22.000 Einwohnern.

 

Am 16. April 2016 besuchte ein Journalist der Rheinischen Post, Herr Michael Scholten, unser Reesdorf, um über eventuelle Gemeinsamkeiten seiner Heimatstadt Rees und unserer Gemeinde Reesdorf zu berichten. Sein nachstehender Artikel erschien am 23. April 2016 in der Lokalausgabe Rees der "Rheinischen Post". (ae/24.04.2016)  

23. April 2016 | 00.00 Uhr

Rees

Gleichgesinnte im hohen Norden

Dirk Hinz-Reese (l.) und Andreas Evers vor dem Gartencafé

 

Rees. In Holstein gibt es die 156-Einwohner-Gemeinde Reesdorf. RP-Mitarbeiter Michael Scholten fuhr hin und entdeckte nicht nur namentliche Parallelen zu Rees. Von Michael Scholten

 

Dirk Hinz-Reese und Andreas Evers heißen mich mit einem freundlichen "Moin" in Reesdorf willkommen. Sie sind Stellvertreter des ehrenamtlichen Bürgermeisters Bernd Jamrath. Der ist heute privat in Berlin, wohin sein Reeser Amtskollege Christoph Gerwers gern bald dienstlich wechseln würde. Als Gastgeschenk überreiche ich zwei Bildbände mit Fotos aus Rees und einer Widmung von Christoph Gerwers.

 

Sein Reesdorfer Amtskollege ist seit 22 Jahren Bürgermeister, aber kein CDU-Mitglied. Er gehört, wie alle sieben Ratsmitglieder, der Kommunalen Wählergemeinschaft (KWG) Reesdorf an. "Gemeindepolitik sollte man nicht mit Parteipolitik machen", sagt Andreas Evers. Der Stolz des Ortes ist zugleich sein Grund zur Klage: 38 der 156 Einwohner sind jünger als 18 Jahre. "Unsere Ausgaben für Kindergärten und den Schulverband Bordesholm übersteigen unsere Gewerbesteuereinnahmen deutlich", sagt Dirk Hinz-Reese. "Wir sind notorisch pleite, weil wir mit 90 Prozent unseres Haushaltes junge Familien fördern, was ja von den Politikern in Kiel und Berlin immer gefordert wird."

 

 

Im Gemeinschaftshaus, das an der Stelle der 1931 geschlossenen Volksschule steht, bekomme ich Nachhilfe in Geschichte: Reesdorf wurde 1278 erstmals urkundlich erwähnt und hieß damals noch Raddegestropp. Wieso, weiß keiner. Auch nicht, warum so viele Reesdorfer den Familiennamen Reese tragen. Dirk Hinz-Reese ist seit 25 Jahren Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr. Sie hat 20 Aktive, ein Einsatzfahrzeug und viel Rückhalt im Dorf. Richtet sie doch federführend viele Feste aus, darunter das Lichter- und Märchenfest für Kinder und das Vogelschießen mit der Armbrust. Schützen gibt es in Reesdorf keine, eine Kirche auch nicht. Die steht im Nachbarort Brügge. Mit Ausnahme von wenigen Angeheirateten sind alle in Reesdorf protestantisch.

 

Im Obergeschoss des Gemeinschaftshauses wurde eine Wohnung für Asylanten hergerichtet. Alle haben geholfen und gespendet, da man die Verantwortung nicht allein den großen Gemeinden zumuten wollte. Nur: "Uns wurden bislang keine Flüchtlinge zugewiesen", sagt Andreas Evers verständnislos. "Offenbar gibt es keine mehr."

 

 

Unsere Autofahrt durch Reesdorf beginnt. Auf dem Nummernschild steht RD. Das klingt nach Reesdorf, steht aber für den Kreis Rendsburg-Eckernförde. Andreas Evers lenkt seinen Peugeot von der 650 Meter kurzen Dorfstraße ins Grüne. Durch die Landschaft schlängelt sich die Eider, der mit 188 Kilometern längste Fluß Schleswig-Holsteins. In Reesdorf ist die Eider nur ein Rinnsal. Die Eiderbrücke, 1803 vom dänischen König in Auftrag gegeben, ist Landeskulturdenkmal und Ort des fünfjährlichen Brückenfests mit Open-Air-Konzert, Schlemmermeile und Feuerwerk. Das zweite Landeskulturdenkmal ist eine hydraulische Quellwasserpumpe, genannt "Widder", die seit 1936 den Hof von Bauer Johannsen speist. Ganz Reesdorf versorgt sich über solche Eigenbrunnen selbst.

 

Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt, baut Raps, Weizen und Gerste an, hat Kühe und Pferde. Große Weiden sind für Koniks, die Nachfahren osteuropäischer Wildpferde, und für Heckrinder reserviert. Sie sind Teil des Naturschutzprojekts "Oberes Eidertal". Nach niederrheinischer Maßstäben ist die Gegend hügelig. "Endmuränen", erklärt Andreas Evers.

 

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Eindrücke (v.l.): das Ortsschild von Reesdorf, eine alte Kiesgrube, die heute eine Moto-Cross-Anlage für Motorsportler ist, und eine Wiese mit Wildpferden FOTO: Michael SCholten

 

Die Reesdorfer Kieswerke hatten einst bis zu 200 Mitarbeiter. Eine alte Kiesgrube ist heute eine Moto-Cross-Anlage für auswärtige Motorsportler. Meine Gastgeber finden aber mehr Gefallen am "Pferdefreizeitpark Eidertal" mit Gästen aus ganz Deutschland und Skandinavien. "Wir hatten gehofft, dass Reesdorf Olympia-Stützpunkt wird", sagt Andreas Evers. Doch dann stimmten die Hamburger gegen ihre Olympia-Bewerbung. In Reesdorf hätte das IOC 100 Prozent Zustimmung erhalten.

 

Wir fahren zum Mittagessen ins Gartencafé. Es ist das älteste Haus in Reesdorf, erbaut 1856. Das Café öffnet von Mai bis Oktober an Wochenenden und auf Anfrage auch für Geburtstage und Hochzeiten. Inge Söhrmann-Gruitrooy ist die Chefin. Ihre Mohn-Marzipan-Torte soll legendär sein. Heute serviert sie Schinkenbrote - und eine große Überraschung: "Mein Ex-Mann Klaus kommt aus Bedburg-Hau, mein Schwager wohnt in Obermörmter. Ich kenne den Niederrhein gut, auch Rees."

 

Wir sind uns einig, dass der nächste Ausflug der Feuerwehr Reesdorf nach Rees führen muss. Bislang hatte Reesdorf nur Kontakt zu Reesdorf bei Magdeburg. "Der Bürgermeister hat uns nach der Wende angeschrieben und um Hilfe gebeten", sagt Dirk Hinz-Reese. Es gibt noch ein weiteres Reesdorf in Brandenburg, ein typisches Runddorf, aber das hat sich nie um Kontakt zu Reesdorf in Holstein bemüht.

 

Ich schlage vor, Reesdorf soll mit seinen ostdeutschen Namensvettern spätestens 2028 nach Rees kommen, wenn meine Heimatstadt 800 Jahre alt wird. Denn es kann doch kein Zufall sein, dass Reesdorf die Postleitzahl 24241 hat, wo doch unsere alte Postleitzahl 4242 Rees 1 war. Ich bin mir sicher: Rees und Reesdorf gehören irgendwie zusammen. Wir wussten es nur bislang nicht...

Quelle: RP  

 

Kieler Nachrichten: Spatenstich für Reesdorfer Klärschlamm-Vererdungsanlage 

Spatenstich für Klärschlamm-Vererdungs-Anlage

Zweckverband investiert 1,3 Millionen

und senkt Gebühren

Mit einem symbolischen Spatenstich starteten Vertreter des Abwasserzweckverbandes Bordesholmer Land (AZV) und der Firma Eko-Plant mit den Bauarbeiten für die neue Klärschlammvererdungsanlage im Klärwerk Reesdorf.

-von Sven Tietgen-

Reesdorf. Bestens gelaunt erläuterte Verbandsvorsteher Helmut Tiede das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Millionen Euro – und kündigte zugleich eine Senkung der Abwasser-gebühren an.

Ab Januar 2016 können die rund 3500 angeschlossenen Haushalte in Bordesholm, Wattenbek, Brügge, Reesdorf und Bissee die Gebührensenkung einplanen. Die genauen Zahlen will der AZV in der nächsten Verbandsversammlung im September bekanntgeben. „Es wird eine fühlbare Entlastung geben“, betonte Tiede beim offiziellen Baustart am Mittwoch.

Zusammen mit Vertriebsingenieur Peter Peters von der Herstellerfirma erläuterte Tiede die Hintergründe sowie die Arbeitsweise der neuen Anlage, die im nächsten Jahr angeschlossen wird. Die „Hauptarbeit“ übernehmen 30000 Schilfpflanzen auf einer Fläche von rund zwei Hektar 200 Meter östlich des Klärwerks.

Im Zusammenspiel mit dem Sonnenlicht wandelt das in Beeten gesetzte Schilf den Klärschlamm zu Kompostmaterial für die Landwirtschaft um. Nach acht Jahren wird das Endprodukt erstmals aus den Vererdungspoldern abtransportiert. An Betriebskosten fallen nur geringe Strommengen für das Pumpen der noch flüssigen Abwasserprodukte aus den SBR-Behältern in die Vererdungsanlage an. Bislang wurde das Abwasser in einer Klärschlammpresse unter Kalkzugaben verarbeitet, dabei fielen hohe Kosten für Strom, Kalk und den Abtransport des trockenen Abwasserendprodukts an. Vor 18 Jahren wurde die Filterpresse auf einem extra zugekauften Grundstück für rund 500000 Euro errichtet. „Im Winter hatten wir bei Frost manchmal Probleme, das Gebäude mit der Filterpresse auf Betriebstemperatur zu bringen“, erzählte Helmut Tiede.

Drei Jahre beschäftigten sich die Zweckverbandsvertreter mit der neuen Technik, besichtigten Anlagen auf Fehmarn und in Büsum, stellten Berechnungen an und gaben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag.

Zukünftig wird die Menge an Klärschlamm, die aus den jährlich 500000 Kubikmetern Abwässer entstehen, deutlich reduziert, führte Tiede weiter aus. Zugleich wird es erheblich weniger Lkw-Transporte geben, der Stromverbrauch wird stark reduziert und viel weniger Kohlendioxid verbraucht. „Unsere oberste Maxime war, dass die Zahlen stimmen müssen, und das ist hier der Fall“, so Tiede. ti

aus: Kieler Nachrichten/kn-online vom 13. August 2015 

Presse: Automobilclub von Kiel (AvK) trainiert Kartslalom auf dem HaGe-Gelände in Reesdorf

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 27.11.2014

Hier geht es zum Übernachtungsplatz in Reesdorf: wildes-sh

Modernisierung des Gemeinschaftshauses Reesdorf beginnt im Oktober 2014

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 14.03.2014

Presseartikel zu den Wahlen der Kommunalen Wählergemeinschaft Reesdorf (KWG):

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 30.01.2013

Claus Reese mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 12. September 2012

Erschließungsstraße "An der Spökau" getauft

In einer kleinen Zeremonie wurde am 16. Juni 2012 die Erschließungs- straße von der K15 zum geplanten Landhandel "Trede & von Pein" auf den Namen "An der Spökau" getauft. Über diese Straße sind neben dem neuen Landhandel auch das Klärwerk Reesdorf sowie der Schäferhundverein zu erreichen. (ae/18.06.12) 

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 05.04.2012:

  

Erschließungsstraße heißt „An der Spökau

 

Reesdorf. Die Erschließungsstraße von der K 15 zum geplanten Landhandelneubau hat einen Namen. „An der Spökau“ heißt zukünftig die Zuwegung zur neuen Halle des Unternehmens Trede & von Pein, die neben dem Klärwerk Reesdorf errichtet wird. Der Straßenname, der während der Sitzung der Gemeindevertreter beschlossen wurde, bezieht sich auf den kleinen Fluss in dem Areal.

 

„Wir dachten, dass der Bach eigentlich anders heißt, aber der Name steht so in den Planzeichnungen drin. Mit der Benennung ist die Straße jetzt auch in Navigationsgeräten auffindbar“, erklärte Bürgermeister Bernd Jamrath nach der Sitzung am Dienstag. Die bislang zum Klärwerk führende Zuwegung wird derzeit verbreitert, damit zukünftig Lkw und Schlepper den Landhandel anfahren können. Die Halle wird, wie berichtet, als Ersatz für die abgerissene Mühle auf dem Bordesholmer Brüggenareal gebaut.

 

In punkto Krippenbetreuung in der Kita Brügge haben die drei Reesdorfer Kleinkinder eine Absage bekommen. Die Reesdorfer sind aber optimistisch, eine Lösung zu finden. So soll es gemeindeübergreifende Gespräche im Herbst geben, zudem beteiligt sich das Dorf an der Finanzierung von Betreuungsstunden bei Tageseltern. „Noch ist etwas Zeit, die rechtliche Verpflichtung für Kleinkindbetreuung kommt erst im Herbst 2013“, betonte Jamrath. Weiterhin dankte er den 16 Reesdorfer Feuerwehrleuten, die im Februar beim Löschen des Holzhauses in Brüggerholz im Einsatz waren. Als Termin für den Dorfputz wurde Freitag, 20. April, um 18 Uhr festgelegt, Treffpunkt ist am Spritzenhaus.         ti

 

Foto: Tietgen, KN/Holsteiner Zeitung vom  vom 28.02.2012 

Aus den Kieler Nachrichten/Holsteiner Zeitung vom 22.02.2012

Pferdefreizeitpark-Planer hoffen auf Geld vom Land

- Quelle: KN-online vom 25.08.2010

Reesdorf braucht 40 % Beteiligung für Glasfaserkabel

- Quelle: Kieler Nachrichten vom 13.03.2010

Tiere im Eidertal haben eigene Quellen

- Quelle: Kieler Nachrichten vom 29.01.2010

Reesdorf plant ein Baugebiet

- Quelle: Kieler Nachrichten vom 28.02.2009

Reesdorfer päppeln vier Igelkinder mit ihrer Mutter auf

- Quelle: Kieler Nachrichten vom 01.11.2008